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Stationen eines Möchtegernkünstlers

«Möchtegernkünstler» nenne ich mich zu Recht. In der Schulzeit hat mir das Zeichnen Freude bereitet, später, als es um die Berufswahl ging, war der Vorkurs an der Gewerbeschule eine Option. Doch ich musste mich dann in der Kantonsschule während fünf Jahren mit einem wenig begeisterten Zeichnungsunterricht begnügen, Lehrer Tschirky, der mich nicht mochte, hat das Feuer nicht zu pflegen verstanden. In dieser Zeit aber bewunderte ich meine Schwester, die grossformatige Bilder mit dem Kohlestift machte, vor allem Frauengesichter.
Nach meiner Matura liess ich mir Zeit für die Berufswahl und habe, übrigens durch Anregungen von Ficht Tanner, vermehrt zu Zeichnen begonnen. Bei einem Besuch in Kirchlindach (BE) habe ich mehrere Zitate von Paul Klee gefunden und in mein Tagebuch abgeschrieben >>> zu den Zitaten.
In dem alten Bauernhaus in Engishofen, wo ich in den Jahren 1974/75 mit Urs Kobelt gewohnt habe, entstanden einige Kohlebilder, ebenfalls Frauenköpfe. Auch habe ich einige weitere Teller graviert.
Dann kam die Indienreise von 1976 bis 1978, für die ich mir in Sachen Kunst einiges vorgenommen habe. Material habe ich genügend mitgenommen. Es dauerte aber einige Zeit, bis ich mutiger zu Zeichnen begonnen habe. Ich weiss es noch genau. In Neu Dehli kaufte ich mir ein indisches Schülerheft, unliniert, billig. Darin erlaubte ich mir schnelle Zeichnungen. Das hat die Produktion und die Freude angeregt. Nun zeichnete ich auch in Teehäusern, Menschen auf der Strasse, auch bewegte Szenen. Neben dem offiziellen Zeichnungsbuch trug ich nun immer solche Sudelhefte mit mir, in denen einige gelungene Szenen entstanden sind, spontan und frisch im Strich.
Leider sind einige meiner wichtigsten Bilder am Ende der Reise zusammen mit meinem Gepäck weggekommen. Ich habe noch immer die Illusion, dass sie eines Tages wieder auftauchen werden. Das war damals ein richtiger Schicksalsschlag. Das beste Zeug trug ich mit mir, weil ich Angst hatte, dass es beim Heimschicken per Post verloren gehen könnte.
In den Jahren nach der Indienreise habe ich daheim in Berneck und später in Renan verschiedene neue Techniken erprobt, so die Tonfigur und die Batik.
In der Zeit des Theologiestudiums in Basel (1980 bis 1989) habe ich hin und wieder in meinen Tagebüchern etwas skizziert, aber kaum eigentlich die Kunst gepflegt. Später im Pfarramt (1989 bis 1995) in Bütschwil portraitierte ich hin und wieder Menschen, vor allem Jugendliche.
Einen Neuanfang habe ich mit der Kunst gemacht, als meine Frau Ruth mir einen Kurs in Drucktechniken im Dachatellier St.Gallen geschenkt hat. Die Begegnung mit Helmut Sennhauser und seinen vielen Ideen zur Drucktechnik weckte die Begeisterung für die Kunst. Später habe ich weitere Kurse an der Gewerbeschule besucht, so vor allem im Aktzeichnen bei Karl Fürer, Daniel Stifel und Roman Menzi, auch einen Kurs in Aquarellmalen bei ....
In dieser Zeit entstanden daheim allerlei Bilder, viele Farbkompositionen und Frauenköpfe. Auch symbolische Schaubilder. Nebenher trug ich immer kleine A6-Bastelkarten mit mir, die ich, wo immer ich war, mit Filzstiften bearbeitet habe. In den zehn Ehejahren habe ich auch viele persönliche und familiäre Ereignisse so festgehalten. Oft haben die Mädchen mitproduziert: im Restaurant, in der Badi, auf der Bergwanderung, in Ferien wie Südfrankreich, Indien, Sizilien usw.
In den Jahren 2000 bis heute haben mich die Computerprogramme absorbiert. Ich besuchte Kurse für Quark-Xpress, Dreamweaver, Illustrator, Photoshop, flash usw.
Es ist Zeit, dass ich mich wieder vermehrt dem Zeichnen widme und zur alten Lust und Freude an dieser Tätigkeit zurückfinde! (23.3.2007)